Anzahl der Beiträge : 502 Ort : Po-Po-Poppenweiler Armeen : Imperium, Skaven, Bloodbowl Anmeldedatum : 15.06.08
Thema: Flagellantenprojekt Fr 25 Sep 2009 - 15:27
Entgegen der normalen Malerei wollte ich mal auch der Fantasie etwas freien Lauf lassen und was entwerfen, das zu der Einheit passt, bastelbar (für meine Verhältnisse) und bemalbar ist.
Flagellanten. Was passt zu den wahnsinnigen, irren Weltuntergangsverkünder? Nachdem ich im Armeebuch und Internet einige Bilder gesehen hatte, kam mir ziemlich schnell der Gedanke, dass so eine marodierende Bande früher oder später sicherlich auch mal eine Frau der Zauberei anklagen und gleich verbrennen würde (vielleicht noch angestachelt durch Hasstiraden eines Sigmarpriesters). Da die Armee des Imperiums aber sicherlich nicht halt machen würde, um den Irren Ihre Ausschweifungen durchführen zu lassen, diese aber endlich mal jemanden verbrennen wollten (hmm, ob das wohl der General zulassen wird), was bietet sich da wohl besser an als einen mobilen Scheiterhaufen ? Gesagt, getan. Die Flagis sammelten im Vorbeilaufen alles am Wegesrande liegende Gerümpel (oder geklaute) auf und bauten über mehrere Nächte den Scheiterhaufen.
Wie das aber umsetzen? Beim Kriegsaltar hatte ich schon einen Streitwagen der O&G verwendet, also wollte ich dieses mal etwas von Grund auf selber machen. Er sollte ja schließlich auch „zusammengeschustert“ aussehen.
Kurfürst v. Gröningen
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Angefangen hatte ich aber mal mit der Auswahl der Flagellanten
und der „Verbrennenden“. Die hatte ich dann mal beim Surfen entdeckt. Wo ..... ? keine Ahnung, aber immerhin steht sie schon in passender Haltung wie am Kreuz festgebunden.
Kurfürst v. Gröningen
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Bei den Irren nahm ich je einen neuen (Plastik) und alten (Zinn), die fürs ziehen zuständig sind. Bei den neuen gibt es das herrliche Modell der „lebenden Fackel“, der auch gleich fürs anzünden bestimmt wurde.
Kurfürst v. Gröningen
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Bei der Kette zum Ziehen entschied ich mich für eine sehr feingliedrige Halskette aus einem Modeschmuckgeschäft, was sich aber später beim Malen und fixieren als sehr schwer und nicht optimal erwies. Den Ziehenden noch die Waffen entfernt, Kette befestigt und auf getrennten Bases zum besseren Bemalen befestigt
und ran ging es an das Fahrzeug.
Kurfürst v. Gröningen
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Aber irgendwie hielt das nicht gut und gerade ausrichten ließ es sich auch sehr schwer, also musste etwas anderes her (he, das reimt sich). Nehmen wir doch Balsaholz. Immerhin hat ein Miniaturenspieler doch immer etwas davon herumfahren. Neuer Anfang und siehe da .... das gefiel mir doch gleich besser.
Kurfürst v. Gröningen
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Das nächste Problem waren die Räder in der richtigen Größe. Ich suchte mal in meinen Krustelboxen und nach allem was mir so einfiel. Heraus kamen Cent-Stücke, abgesägte Holzstücke von einem Rundstab, Skaven-Schilder, Unterlagsscheiben und Filzgleiter, die unter Stuhlbeinen befestigt werden (siehe vorheriges Bild). Für die habe ich mich dann auch entschieden. Filz und Nagel entfernt und in die Lücken Balsaholz geklebt. Das passte von der Größe am Besten und ließ sich auch gut auf einer Achse (Schaschlikspieß) anbringen. Dazu noch Zahnstocher für die Holzscheite
und anschießend alles zusammengebaut und geklebt. Fertig war der Wagen.
Kurfürst v. Gröningen
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Dann kam das Schwierigste für mich. Die herauszüngelnden Flammen. Ich hatte vorher noch nie was groß mit Modelliermasse hergestellt (außer mal eine Lücke gestopft oder einen Sack gemacht) und es war ein ziemliches Chaos, bis ich mal was halbwegs passendes fertig hatte.
Kurfürst v. Gröningen
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Dann habe ich mal angefangen, allem eine erste Farbe zu geben. Die Flagis grundsätzlich mit eher dunkleren Tönen und grau gebürsteten Haaren.
Am Holz musste ich einige male hin und her probieren (v.a. im Laufe der Akzenturierung), bis es mir halbwegs gefallen hat. Das war ein rechter sch.....
Kurfürst v. Gröningen
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Ebenso wie das Kreutz. Mit klassischen, dunklen Brauntönen hat es mir nicht gefallen. Schließlich kam ich darauf ihn so hell wie möglich zu halten, sozusagen als Gegenpart zu der „dunklen“ Szenario-Darstellung der verbrennenden Unschuldigen ?!? etwas „weißes, unbeflecktes“ zu nehmen und darzustellen.
Kurfürst v. Gröningen
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Anschließend wurden die Flagis getuscht, um die Tiefen wieder deutlicher zu machen und die ersten Akzente aufgetragen oder eine zweite Farbschicht, falls es mehrere davon geben sollte.
Anschließend noch die Hauttöne in mehreren Schichten mit einer Mischung aus Bestial Brown (stärker am Anfang) und Elf Flesh (stärker am Ende).
Kurfürst v. Gröningen
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Dann kam die Hexe dran, die mit Ihrer lasziven Haltung vielleicht noch versuchte von Scheiterhaufen zu kommen, hmmm ....., auf jeden Fall mit schwarzen Haaren, dunklerer Haut (wie die Flagellanten) und grüner Hose (ich mal sonst so selten grün).
Kurfürst v. Gröningen
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Anschließend überlegte ich erst mal, in welcher Reihenfolge ich das Teil überhaupt zusammenbauen und basen sollte, um nichts falsch zu machen, zu vergessen oder nachträglich wieder auseinander bauen zu müssen.
Also: 1. Den Zinn-Flagellanten vorsichtig von seinem „Bemalbase“ entfernen ohne die Farben zu zerkratzen. 2. Ihn auf dem Scheiterhaufenbase anbringen. 3. Wie schräg (wegen den Rädern) steht eigentlich mein Wagen ??? O.k., er hängt leicht zu einer Seite, sprich die Stellen gleich auf dem Base markiert und .... 4. ... das Base mit Sand beklebt, wobei ich 3 der 4 Radstellen frei gelassen habe. Unter dem „hinkenden“ Rad habe ich bewusst Sand geklebt, um den Wagen nachher halbwegs wieder gerade zu bekommen (was auch geklappt hat) 5. Die Steine die man später noch sehen kann schwarz angemalt und grau gebürstet
6. Den Wagen auf dem Base mit 2-Komponenten-Kleber (und später doch noch mit Holzleim an den Rädern auf der Innenseite ... sicher ist sicher !) geklebt. 7. Mit Mattlack alles 2x lackiert. 8. Die Ketten der Flagellanten unterm Wagen befestigt (gleichzeitig versucht mit der linken und rechten Hand per Zahnstocher hinzuheben, bis der Kleber getrocknet war, aber die Zahnstocher selber nicht auch festkleben. Geht am Besten mit Luft anhalten ..... ca. 5min. puuuuuuuh ... ich krieg keine Luft mehr)
Kurfürst v. Gröningen
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9. Die Ketten mit Plastikleber beträufelt, damit sie starr sind und nicht immer beim Bewegen hin und her baumeln (und das war neben der Wahl der Kette nicht so gut, da dadurch die Feinheiten der Kette teilweise verschwunden sind und das anschließende Trockenbürsten sehr besch... eiden war. 10. Antistatisches Gras aufgeklebt (erst nach dem Lackieren, um das Gras nicht „einzulackieren“ und später nicht mehr vom Modell zu bekommen) 11. Noch einmal über alles schauen und ggbf. ausbessern und etwas Moos unter den Holzscheiten kleben.
12. Ab zum Fototermin ins „Studio“
13. Ab zur Armee in den Schrank.
Dauer ca. 8 Monate (wobei das eher an meiner Faulheit lag). Idee im Kopf schon seit 2-3 Jahren (mein Gott, wie lange brauche ich noch für meine andere Ideen L).
Fazit: Gefällt mir soweit sehr gut, nur mit den selber gemachten Flammen am Scheiterhaufen und der Kette bin ich nicht so zufrieden, aber das waren die ersten Erfahrungen und Versuche damit und dafür geht’s noch. Er ist leider nicht sehr gut spielbar, da 5x Modelle tief, man Flagellanten eher nicht in so großen Einheiten aufstellt und v.a. nicht so tief, sondern eher breit um mehr Power im (hoffentlich) Angriff zu bekommen. Aber er war eigentlich auch eher für mich gedacht, da ich einfach nur Bock hatte, diese Idee umzusetzen und um zu sehen ob ich das auch hinbekomme.
Luzifugerofokale
Anzahl der Beiträge : 235 Alter : 49 Ort : Ludwigsburg Armeen : Necrons, Skaven & Zahnfee Inc.(Bloodbowl- Mannschaft) Anmeldedatum : 18.06.08
Allein die Idee eines "Mobilen Scheiterhaufens"... sehr geil! sowas hättense im Hochmittelalter gebraucht. Dann hätten die armen Inquisitoren nich mühsam die Leut zusammentreiben müssen, sondern hätten bequem Hausbesuche machen können